E-Darts

Electronic Dart - das Spiel

 

Sie stehen exakt 2,44m vom Dart-Board entfernt, wenn sie die etwa

20g schweren und ca. 18 cm langen Pfeile nicht in den Mittelpunkt des Boards (fachmännisch Bull's Eye genannt), sondern vorwiegend in die weniger als zwei Quadratzentimeter große 'Triple 20' zirkeln, denn hier bringt ein Treffer 60 - die höchste mit einem Pfeil zu erzielende Punktzahl im Dart. Manche Spieler bevorzugen allerdings auch das 19er Feld, hier allerdings stets mit dem Risiko behaftet, bei optimaler Punktausbeute der Konkurrenz immer ein paar, aber durchaus entscheidenden Pünktchen hinterherzuhängen. Jedoch ist auf der anderen Seite der Vorteil bei der “19” auch eindeutig, denn die beiden unmittelbar angrenzenden Punktsegmente weisen eine höhere Punktzahl auf wie vergleichsweise bei dem 20er Feld.

Geworfen wird vorwärts - gezählt rückwärts. Von einer vorgegebenen Punktzahl von 501 bzw. 301 wird heruntergeworfen auf exakt "0". Wenn es ums "auschecken" geht, kommt es ganz 'dünn', denn der letzte Wurf muß beim Double Out in dem 1 cm 'breiten” Außenring, wo jeder Wurf das Doppelte zählt, oder im Double Bull (Bull’s Eye) landen. Beim Masters Out darf er zusätzlich auch in den Triple-Ring (dreifache Punktzahl) plaziert werden.

Und spätestens hier trennt sich die Spreu vom Weizen, denn das Ausmachen fordert dem Spieler alles ab: Nicht nur exakte Motorik, sondern auch vollste Konzentration und ein starkes Nervenkostüm! In dieser Phase werden die Spiele meist auch erst entschieden.

Wird überworfen, das heißt, der Spieler erzielt eine höhere als geforderte Punktzahl, dann "bustet" es. Der betreffende Spieler muß seinen Gegner ans Board lassen und fängt wieder mit seiner Ausgangspunktezahl vor seinem letzten Durchgang an.

Übrigens das höchste Finish ist der 170er Wurf: Zweimal Triple 20 und dann Double-Bull. Mit Bull’s Eye wird der Mittelpunkt des Dartboards bezeichnet, der wiederum in Single-Bull (25 Punkte - äußerer Bereich) und Double-Bull (50 Punkte - innerer Bereich) unterteilt ist.   

Jeder Spieler wirft pro Durchgang drei Pfeile.

 

 

Das Meisterstück: Die Elektronik

 

Dart ist seit der Einführung der Elektronik Mitte der 80er Jahre - eine Idee, die aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten kam - "no longer a British affair", sondern ist auch auf dem europäischen Kontinent aus dem Dornröschenschlaf erwacht.

Dabei verändert die Elektronik in keinster Weise das Spiel und den sportmotorischen Ablauf, sondern registriert die Würfe, wertet sie in Bruchteilen von Sekunden aus und gibt sie an Spieler und Zuschauer über ein Display übersichtlich weiter. Der "Referee" kann getrost zu Hause bleiben.

"Das englische Pubspiel hat seit Einführung der Elektronik auch seine sportliche Meisterprüfung mit Auszeichnung bestanden", so Bernd Molkenthin, Sprecher des DSAB (Deutscher Sportautomatenbund e.V.). 

 

 

Etwas Geschichte

 

Und 'Hätten Sie's gewußt', daß schon zur Herrschaft der Tudors (1485 - 1603) das Werfen auf Zielscheiben als höfisches Vergnügen eingeführt wurde und daß Heinrich VIII. von seiner zweiten Ehefrau Anna Boleyn kostbare "dartes" (so die altenglische Schreibweise) geschenkt bekommen hatte? Wie groß allerdings die Freude Heinrich VIII. an den Pfeilen war, ist leider nirgendwo schriftlich verbrieft, aber alle Dartfreunde verwehren sich strikt dagegen, seine Freude am Dart mit dem Schicksal von Anna Boleyn in Verbindung zu bringen, die der König von England köpfen ließ, als er seine Freude am Leben lieber mit Jane Seymour teilen wollte.

Und sicherlich hätten Sie auch nicht gewußt, daß sich die Pilgrim Fathers die Zeit mit Dartspielen auf der 'Mayflower' vertrieben haben.

Gegen Ende des letzten Jahrhunderts entwickelte sich Dart immer mehr zum Volkssport in England, der bis heute vorzugsweise in den Pubs gespielt wird, wobei es dabei nicht weniger sportlich zugeht wie in üblichen Sportarenen.

 

 

 

DSAB e. V. – ein hoch moderner Verband

 

Die Compactsportarten, zu denen neben Electronic Dart noch Tischfußball, Poolbillard und Snooker zählen, haben mit dem DSAB e.V. (Deutscher Sportautomatenbund) ein Dach gefunden, unter dem sich diese jungen Sportarten bestens entwickeln können. So modern wie die Sportarten selbst präsentiert sich auch der DSAB selbst, der die herkömmlichen Sportverbandsstrukturen längst abgeworfen hat und sich vielmehr als kommunikatives und strategisch exakt planendes Medium versteht. “Beim DSAB geht es einzig und allein um den Sport!”, so der DSAB-Sekretär Stefan Reichert. Althergebrachtes Funktionärsdenken ist im DSAB absolut out, während die Hauptdarsteller ausschließlich die Sportlerinnen und Sportler sind.

Allein in Deutschland spielen heute bereits rund 3 Millionen Menschen E-Darts. Die Gründe sind schnell zu finden. E-Darts präsentiert sich als kommunikativer Sport, die Regeln sind schnell erlernbar und die ersten Erfolgserlebnisse lassen nicht lange auf sich warten.

Mit dieser Dynamik konnte der deutsche Dachverband DSAB (Deutscher Sportautomatenbund e.V.) in seiner jungen Vergangenheit schon viel bewegen.

Die letzten großen Erfolge waren der Gewinn der Team-Weltmeisterschaft 1999 und 2003, die Team Europameisterschaft 2000 und 2002 und die Team Vize-Weltmeisterschaft 2001 sowie der Gewinn des Team World Cups in Las Vegas/USA 1998, 1999, 2000, 2001, 2002 und 2003.